01 Jan 1982
Host: Neben mir, John Martyn...
JM: Hi...
H: Not from England, from Scotland...
JM: Scotland, Scotland.
H: Die Schotten legen ja immer sehr viel Wert darauf daß man also 'Schotland' sagt und nicht 'England', it's very important that we always have to say 'Scotland' instead of...
John, in Glasgow geboren, aufgewachsen Ende der sechziger Jahre, sixty-eight, you started with folk music, hast du mit Folkmusik begonnen. Dann, in the mid seventies, Mitte der siebziger, bist du umgestiegen auf Rock. Warum, why?
JM: O, because I got bored, really, playing dear little audiences and playing acoustic guitar. I got more sustain out of playing electric. Just more sustain.
H: Er wollte halt weg von den sehr beschränkten Möglichkeiten der Folkgitarre, und da hat er als seine Gitarre in die Steckdose gesteckt und hat vortan Elektrogitarre und Rock gemacht.
John, deine Songs sind, ja, ich sag immer dazu mit Tiefgang versehen, with a deep meaning. You don't describe situations, you talk and sing about feelings. I think it must be very hard to tell people about the feelings. Ich finde das immer wahnsinnig schwer den Leuten etwas von den Gefühle mitzuteilen die man selber hat. Ist das nicht so ein Bißchen seelische Striptease, psycho striptease. Isn't it very hard?
JM: It's difficult sometimes to be naked, but I look on it as a diary. A diary.
H: Es ist schon manchmal hart ein Bißchen nackt, also rein symbolisch auf der Bühne zu stehen, aber für ihn ist diese Musik die er macht also eine Art Tagebuch.
Ich kann mich erinnern, John, du hast vor ein Paar Jahren ein wunderschönes Album gemacht, Grace and Danger, aber es war sehr depressiv, fand ich...
JM: [starts laughing] Yes it was!
H: You understood...
JM: Just a little depressive, yes. That was the divorce album. That was the waving goodbye album.
H: Waving goodbye to what? Warum auf Wiedersehen?
JM: Exactly. - To the wife.
H: To the wife... Also er hat sich scheiden lassen, das kann mal passieren. Und deshalb war, ich glaube der Marvin Gaye hat mal eine ähnliche Platte gemacht, I thought Marvin Gaye did a similar one. Er hat eben gesagt daß er Gefühle beschreibt, seine ureigensten Gefühle und warum nicht auch mal ein Album über die Scheidung.
Du gilst bei uns in Deutschland als Geheimtitel. Du hast ein Fankreis, die sind unwahrscheinlich heiß auf dich. Aber deine Platten... davon sind mittlerweile dreizehn oder vierzehn, ich weiß es nicht genau, laufen nicht so gut. Der große Durchbruch ist bisher ausgeblieben. You understood it?
JM: No! [laughing]
H: OK, I'll translate it. I just said that after such a long time, and thirteen to fourteen albums, I can't remember the proper number of it...
JM: Fourteen.
H: Thanks for correcting me. John, the real breakthrough didn't happen. Why? Have you got any clue about that?
JM: Pooh... The music that I make is really... it lies between popular music and jazz, I suppose. It has a minority kind of feel to it, you know. It's not acceptable, I don't follow fashion. I'm not really keen on fashion; I like style, but I don't like fashion.
H: Er mag Stil und hängt sich überhaupt nicht an Trends an. Für ihn ist es halt wichtig seine Musik dem Publikum zu bringen, egal ob das Ding nun Kasse macht oder nicht.
Thanks very much, John, you look very...
JM: What?..
H: Wet...
JM: And sweet and tidy...
Transcription Hans van den Berk